Im Folgenden einige interessante Auszüge aus den Berichten von Red Alpha Research:
Mehr als 25% der insgesamt 64 Objekte im Bestand von FCR per 30.
Juni 2019 weisen Hauptmieter auf, die unmittelbar durch die
COVID-19-Krise betroffen und momentan bis auf weiteres geschlossen sind.
Bei allen sechs Immobilien, die seit Jahresbeginn von FCR erworben
wurden, liegt eine ähnliche Situation vor. Einige der betroffenen Mieter
– z.B. C&A, Deichmann, KIK und Takko – erklärten öffentlich, ihre
Mietzahlungen zeitweise einzustellen. Der daraus resultierende temporäre
Rückgang in den Mieteinnahmen könnte die Liquiditätssituation von FCR
negativ beeinflussen.
Obwohl das FCR-Immobilienportfolio weder bessere Qualität noch
Lagen aufweist – die Ratingagentur Scope Ratings kritisiert z.B.
insbesondere das „hohe wirtschaftliche Alter“, die „relativ geringe
Attraktivität für Mieter“, den „hohen Investitionsbedarf“ und die
„illiquiden ‚D‘-Standorte“ – liegt der implizierte
Bewertungsmultiplikator der FCR-Objekte mehr als 25% über dem der
Wettbewerber.
Der operative Cash Flow deckte in den vergangenen Jahren nicht einmal Zinszahlungen sowie Tilgung von Darlehen bzw. Anleihen.
Der ehemalige Fussballprofi Frank Fleschenberg sitzt seit 2014 im
Aufsichtsrat von FCR. Er fungierte vormals als Gesellschafter der NTC
Nürnberger Treuhand-Conzept GmbH, über deren Vermögen im selben Jahr ein
Insolvenzverfahren eröffnet wurde. In diesem Zusammenhang wurde Herr
Fleschenberg von der Staatsanwaltschaft wegen Untreue und
Insolvenzverschleppung angeklagt. Um eine Vorstrafe zu vermeiden,
stimmte er Ende 2018 zu, das Verfahren nach § 153a gegen eine Geldstrafe
von €25.000 einzustellen. Frank Fleschenberg agierte zudem zeitweise
(ab 2016) als Aufsichtsratsvorsitzender der Oil & Gas Invest AG
(OGI), einer Öl- und Gas-Explorationsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt
am Main. Das Unternehmen, vor dem Stiftung Warentest potentielle Anleger
bereits im März 2015 gewarnt hatte, stellte 2018 einen Antrag auf
Insolvenz.
Über die letzten Jahre konnte ein signifikanter Anstieg der
Verschuldung beobachtet werden. Während EBITDA und FFO 2 im Zeitraum
2015-18 um 173% bzw. 104% wuchsen, stiegen die
Nettofinanzverbindlichkeiten im selben Zeitraum um 810%. Der
Verschuldungsgrad von FCR liegt damit deutlich über jenem
börsennotierter Vergleichsunternehmen wie z.B. DEMIRE oder Deutsche
Konsum REIT.
Die intransparente Unternehmenskommunikation von FCR hatten wir
bereits in unserem letzten Bericht bemängelt. Ein weiterer Beleg dafür
findet sich im Geschäftsbericht 2016. Demnach wurden in 2016 fast
€120.000 des Unternehmensgewinns an eine oder mehrere externe Parteien
„abgeführt“. Details hierzu (Identität der Empfänger, zu Grunde
liegender Vertrag, etc.) werden von FCR jedoch nicht genannt. Aufgrund
der unseres Erachtens äußerst fragwürdigen Corporate Governance
(mangelnde Transparenz, Interessenskonflikte, etc.) überrascht es uns
nicht, dass FCR sich entschieden hat, den Empfehlungen der
Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex nicht zu
folgen.
„FCR scheint bei zahlreichen Immobilien mit der geplanten
Aufvermietung zu scheitern. Der Leerstand auf Gesamtportfolioebene
bleibt im Wesentlichen nur deshalb stabil, da laufend neue Objekte
angekauft werden.
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